Günter Krehl - Kreisstatistiker Kreis Calw 

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Deutsche Halbmarathonmeisterschaften Arnstadt/Thüringen: Ostelsheimer Medaillenhamsterei geht weiter - 3. Rang erstmals auch mit Jürgen Deeg

 

Im Arnstadt, der ältesten Stadt in Thüringen, wurden die diesjährigen deutschen Straßenlaufmeisterschaften auf einer eckigen und leicht welligen Strecke ausgetragen. Die Halbmarathonläufer hatten einen dreieinhalb Runden Kurs durch die vollkommen gesperrte Innenstadt und entlang eines romantischen Kanals zurückzulegen. Ein Zwischenhoch am Renntag lies die Temperaturen ungewohnt steigen, glücklicherweise versteckte sich die Sonne größtenteils hinter den Wolken, allerdings blies ein kräftiger Südwestwind.

Die Ostelsheimer hatten sich im Vorfeld wenig Chancen auf einen Platz ganz vorne ausgerechnet, startete Günter Schrön doch als Einzelkämpfer in seiner neuen Altersklasse M 55. So rückte der bereits 59jährige Jürgen Deeg ins Team, wurde eine Klasse heruntergewertet und versuchte zusammen mit Günter Krehl und Wilhelm Gubitzer ein achtbares Mannschaftsergebnis zu erreichen.

Im Feld der Senioren und der Frauen aller Altersklassen gingen etwa 400 Teilnehmer ins Rennen. Ein ungewohnt breites Startgelände auf einem Parkplatz verengte sich nach achtzig Metern auf Straßenbreite. Günter Schrön und Günter Krehl fanden wie in Rot schnell in den Lauf, aber sicher waren ihre Zwischenzeiten auf dem ersten Kilometer wieder einmal etwas zu schnell. Roland Stumpf hielt sich knapp dahinter, lief zu Krehl auf und erreichte mit diesem etwa nach 6 Kilometern den enteilten Teamkameraden Schrön. Dieser hatte nicht seinen besten Tag, musste bald abreißen lassen und erreichte schließlich tief enttäuscht in 1:21:20 das Ziel. Immerhin schaffte er damit noch den Gang zur Siegerehrung als 7. der M 55. Roland Stumpf löste sich auf der langen Abwärtspassage vor dem Kanal von seinem Ostelsheimer Mitläufer. Beide hatten mit etwa 35:45 und 35:55 Minuten noch blendende Zwischenzeiten bei der Zehnkilometermarke. Doch auf der zweiten Hälfte machten sich die kleinen Gemeinheiten, der an sich nicht schlechten Strecke bemerkbar und die Sekunden addierten sich. So erreichte Stumpf mit 1:17:54 als bester Ostelsheimer einen respektablen 14. Rang in der Altersklasse M 45. Durch einen schnellen letzten Kilometer kam Krehl in 1:17:58 als 10. der M 50 noch dicht heran. Mit den Platzierungen können die beiden hoch zufrieden sein, eine Minute schneller hätte es aber eigentlich schon sein sollen. Auch Wilhelm Gubitzer hatte mit dieser Minute weniger geliebäugelt. Fast wäre ihm noch ein Streckenposten, der ihn mit aller Gewalt in eine weitere Runde schicken wollte,  zum Verhängnis geworden. Der Ostelsheimer kam zum Stillstand und verlor wertvolle Sekunden, so lief er mit 1:23:59 als 23. der M 50 durchs Ziel. In Anbetracht seines Trainingsumfangs ist diese Leistung ausgezeichnet, ist er doch im Crossgelände und am Berg noch stärker einzuschätzen. So richtig mit seiner Zeit zufrieden war eigentlich nur Jürgen Deeg, der sich unter den jungen M 50ern als 35. in 1:30:13 achtbar schlug. Deeg und Gubitzer sind beide sehr zuverlässige Mannschaftsläufer, im Team voll motiviert und wachsen bei wichtigen Meisterschaften immer über sich hinaus.

Die ersten fragmentarischen Listen wurden ausgehängt und Siegerehrungen begannen, als der letzte Wettbewerb des Tages, der Hauptlauf der Männer und Junioren im Gange war. In diesem Rennen fand Michael Hoffmann (LT Altburg) in keiner Phase zu seiner gewohnten Form. Als 128.erreichte er recht geknickt in 1:21:02 das Ziel.

In der Zwischenzeit hatte sich bei der Ergebnisauswertung wenig getan. Auch die Ostelsheimer suchten durchfroren und enttäuscht ihr Hotel auf. Nach dem Duschen fuhr Teamchef Krehl erneut zum Sportgelände. Im Dunkeln waren die ausgehängten Listen kaum zu entziffern, wenige Sportler harrten im Freien noch aus. Endlich kamen Ergebnisse der Mannschaften M 50. Sensationell auf Platz drei lag der VfL Ostelsheim mit Krehl, Gubitzer und Deeg. Bei der geisterhaften Siegerehrung sangen oben auf dem Treppchen zwei Mitglieder der siegreichen Kölner Mannschaft, daneben stand ein Ostelsheimer, alle anderen waren zu Hause oder auf dem Weg dahin. Die Arnstadter Veranstaltung reiht sich in die lange Liste von Meisterschaften ein, deren eigentlich gute organisatorische Arbeit durch dilettantische Ergebnisauswertung in der Gesamtbeurteilung sehr zu leiden hat. Der anschließende Jubel bei der nachgeholten Siegerehrung war umso schöner, vor allem Jürgen Deeg feierte seine erste Medaille, dass er spontan sein Team zur Wartburgbesichtigung auf der Rückreise einlud.