Günter Krehl - Kreisstatistiker Kreis Calw
http://home.t-online.de/home/gkrehl/index.html
Hauptstraße 29 - 75365 Calw-Stammheim
Telefon:
07051/2390 - Fax: 07051/939913 -
eMail: GKrehl@t-online.de
Deutsche
Halbmarathonmeisterschaften Arnstadt/Thüringen: Ostelsheimer Medaillenhamsterei
geht weiter - 3. Rang erstmals auch mit Jürgen Deeg
Im
Arnstadt, der ältesten Stadt in Thüringen, wurden die diesjährigen deutschen
Straßenlaufmeisterschaften auf einer eckigen und leicht welligen Strecke
ausgetragen. Die Halbmarathonläufer hatten einen dreieinhalb Runden Kurs durch
die vollkommen gesperrte Innenstadt und entlang eines romantischen Kanals
zurückzulegen. Ein Zwischenhoch am Renntag lies die Temperaturen ungewohnt
steigen, glücklicherweise versteckte sich die Sonne größtenteils hinter den
Wolken, allerdings blies ein kräftiger Südwestwind.
Die
Ostelsheimer hatten sich im Vorfeld wenig Chancen auf einen Platz ganz vorne ausgerechnet,
startete Günter Schrön doch als Einzelkämpfer in seiner neuen Altersklasse M
55. So rückte der bereits 59jährige Jürgen Deeg ins Team, wurde eine Klasse
heruntergewertet und versuchte zusammen mit Günter Krehl und Wilhelm Gubitzer
ein achtbares Mannschaftsergebnis zu erreichen.
Im Feld
der Senioren und der Frauen aller Altersklassen gingen etwa 400 Teilnehmer ins
Rennen. Ein ungewohnt breites Startgelände auf einem Parkplatz verengte sich
nach achtzig Metern auf Straßenbreite. Günter Schrön und Günter Krehl fanden
wie in Rot schnell in den Lauf, aber sicher waren ihre Zwischenzeiten auf dem
ersten Kilometer wieder einmal etwas zu schnell. Roland Stumpf hielt sich knapp
dahinter, lief zu Krehl auf und erreichte mit diesem etwa nach 6 Kilometern den
enteilten Teamkameraden Schrön. Dieser hatte nicht seinen besten Tag, musste
bald abreißen lassen und erreichte schließlich tief enttäuscht in 1:21:20 das
Ziel. Immerhin schaffte er damit noch den Gang zur Siegerehrung als 7. der M
55. Roland Stumpf löste sich auf der langen Abwärtspassage vor dem Kanal von
seinem Ostelsheimer Mitläufer. Beide hatten mit etwa 35:45 und 35:55 Minuten
noch blendende Zwischenzeiten bei der Zehnkilometermarke. Doch auf der zweiten
Hälfte machten sich die kleinen Gemeinheiten, der an sich nicht schlechten
Strecke bemerkbar und die Sekunden addierten sich. So erreichte Stumpf mit
1:17:54 als bester Ostelsheimer einen respektablen 14. Rang in der Altersklasse
M 45. Durch einen schnellen letzten Kilometer kam Krehl in 1:17:58 als 10. der
M 50 noch dicht heran. Mit den Platzierungen können die beiden hoch zufrieden
sein, eine Minute schneller hätte es aber eigentlich schon sein sollen. Auch
Wilhelm Gubitzer hatte mit dieser Minute weniger geliebäugelt. Fast wäre ihm
noch ein Streckenposten, der ihn mit aller Gewalt in eine weitere Runde
schicken wollte, zum Verhängnis geworden.
Der Ostelsheimer kam zum Stillstand und verlor wertvolle Sekunden, so lief er
mit 1:23:59 als 23. der M 50 durchs Ziel. In Anbetracht seines Trainingsumfangs
ist diese Leistung ausgezeichnet, ist er doch im Crossgelände und am Berg noch
stärker einzuschätzen. So richtig mit seiner Zeit zufrieden war eigentlich nur
Jürgen Deeg, der sich unter den jungen M 50ern als 35. in 1:30:13 achtbar
schlug. Deeg und Gubitzer sind beide sehr zuverlässige Mannschaftsläufer, im
Team voll motiviert und wachsen bei wichtigen Meisterschaften immer über sich
hinaus.
Die
ersten fragmentarischen Listen wurden ausgehängt und Siegerehrungen begannen,
als der letzte Wettbewerb des Tages, der Hauptlauf der Männer und Junioren im
Gange war. In diesem Rennen fand Michael Hoffmann (LT Altburg) in keiner Phase
zu seiner gewohnten Form. Als 128.erreichte er recht geknickt in 1:21:02 das
Ziel.
In der
Zwischenzeit hatte sich bei der Ergebnisauswertung wenig getan. Auch die
Ostelsheimer suchten durchfroren und enttäuscht ihr Hotel auf. Nach dem Duschen
fuhr Teamchef Krehl erneut zum Sportgelände. Im Dunkeln waren die ausgehängten
Listen kaum zu entziffern, wenige Sportler harrten im Freien noch aus. Endlich
kamen Ergebnisse der Mannschaften M 50. Sensationell auf Platz drei lag der VfL
Ostelsheim mit Krehl, Gubitzer und Deeg. Bei der geisterhaften Siegerehrung
sangen oben auf dem Treppchen zwei Mitglieder der siegreichen Kölner
Mannschaft, daneben stand ein Ostelsheimer, alle anderen waren zu Hause oder
auf dem Weg dahin. Die Arnstadter Veranstaltung reiht sich in die lange Liste
von Meisterschaften ein, deren eigentlich gute organisatorische Arbeit durch
dilettantische Ergebnisauswertung in der Gesamtbeurteilung sehr zu leiden hat.
Der anschließende Jubel bei der nachgeholten Siegerehrung war umso schöner, vor
allem Jürgen Deeg feierte seine erste Medaille, dass er spontan sein Team zur
Wartburgbesichtigung auf der Rückreise einlud.