Günter Krehl Kreisstatistiker LAK Calw

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Württemberg gewinnt den Seniorenländerkampf im Stammheimer Stadion vor Bayern, Sachsen, der Schweiz und Thüringen – Gelungenes Treffen der älteren Leichtathleten auf hohem Niveau

 

Calw-Stammheim (gkr).  Bei der Siegerehrung in der Stammheimer Gemeindehalle ging der Seniorenwartin des Württembergischen Leichtathletikverbandes, Anita Bayha-Zaiser, ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Wenn nicht dieses Jahr in heimischen Calw, dann gewinnen wir nie!“ Überzeugend war der Erfolg der WLV Senioren mit der Gesamtpunktzahl von 567 vor den starken Bayern (532), Sachsen (426,5), der Schweiz (294) und Thüringen (167,5). Die Männer M 50/55 aus dem Ländle und die Frauen W 60 und älter siegten ebenso, die älteren Männer mussten sich knapp den Bayern geschlagen geben und die W 50/55 belegte Rang drei.

Kurz vor zwölf begrüßte Bürgermeister Riemer die Athleten und hieß sie im „wunderschönen Calw“ willkommen. Bei dreißig Grad und blauem Himmel herrschte ideales Leichtathletikwetter. Nur die 5 000 Meter Läufer hatten unter der Hitze zu leiden und Leistungseinbußen waren vorprogrammiert.

Sechs Stunden kämpfen die Sportler aus den 5 Verbänden aufopferungsvoll aber selten verbissen um jeden Punkt. Die Organisation unter der Leitung von Günther Henne lief eingespielt und reibungslos. Die Schattenplätze im weiten Rund waren begehrt und die Stimmung wie immer bei solchen Vergleichen hervorragend. Unter den Zuschauern fand man so manchen Kenner der hiesigen Leichtathletikszene. Neben einigen Spitzenresultaten war der Mannschaftsgeist und das Mitmachen gefragt. Allerdings wurde so mancher Landesmeister vermisst und einige Athleten mussten in für sie ungewohnten Disziplinen aushelfen. Da hatten es die Gastgeber einfach leichter, konnten sie doch in fast allen Wettbewerben auch einen dritten Athleten als Ersatz stellen, während die Schweiz und Thüringen oft nur einen Sportler ins Rennen schicken konnte.

Einen würdigen Abschluss fand die Veranstaltung mit einer gemeinsamen Nudelparty und der stimmungsvollen Siegerehrung. WLV Vizepräsident Jürgen Scholz beglückwünschte die Veranstalter zum gelungenen Länderkampf, die Mannschaftsführer der Verbände überbrachten Gastgeschenke und Thüringen ein herzliches Willkommen zum Länderkampf 2004 im neuen Bundesland.

 

Herausragende Leistungen: Aus der Fülle der guten Leistungen seien einige genannt: Die sechzigjährige Marianne Maier (Schweiz) sprintete die 100 Meter in 14,74, sprang 4,20 weit und 1,31 hoch. Sie stieß mit 11,30 die Kugel sogar zwanzig Zentimeter weiter als die allerdings 7 Jahre ältere vielfache Seniorenweltmeisterin Sigrun Kofink (Tübingen), die aber das Diskus- (26,99 Meter) und Speerwerfen (30,89) mit großem Vorsprung gewann.

WLV Seniorenwartin Anita Bayha siegte bei den jüngeren Frauen in 14,48 über 100 Meter und Liane Muschler (Sachsen) schaffte einen Doppelerfolg über 800 (2:42,75) und 3 000 Meter (11:28,94).

Reinhard Michelen  (VfL Sindelfingen) gewann in der M 50/550 beide Sprintstrecken (12,19 und 24,71). Die Sprünge sahen die Sieger mit Bernd Uhrig (TV Alpirsbach – Weit 5,81 Meter) und Eckhard Kunigkeit (Stuttgarter LC – Hoch 1,74).

Bei den älteren Männern warf Willi Verstegen (TG Nürtingen) den Diskus 44,12 Meter und der frühere deutsche Meister Bernhard Stierle (VfL Herrenberg) sprang 5,01 Meter weit.

Resultate der Vertreter des Kreises Calw: Brigitte Wyrwal (VfL Ostelsheim) kämpfte sich in einer Hitzeschlacht über 3 000 Meter (12:36,05) von Rang 7 auf Position 4 nach vorn. Susana Bernd (TV Oberhaugstett) stieß als 7. die Kugel 8,44 Meter weit.

Rheinhard Rhaue (CJD Altensteig) sprang als zweiter Württemberger 5,18 Meter weit und belegte Rang 5, im Hochsprung kam er als 7. mit 1,52 Meter nicht in die Länderkampfwertung. Dafür stand er im siegreichen Team der 4 x 100 Meter Staffel, die in ausgezeichneten 47,54 Sachsen um mehr als zwei Sekunden distanzierte. Als 4. und 5. im Speerwurf holten Jürgen Domann (VfL Nagold – 43,39 Meter) und Roland Eisele (LG Calw – 41,56 Meter) die Punkte für ihren Verband. Günter Krehl (VfL Ostelsheim) sprang kurzfristig bei der siegreichen 3 x 1 000 Meter Staffel ein, die sich mit 16 Sekunden Vorsprung vor Sachsen durchsetzte.

Tradition der Länderkämpfe: Schon seit einem Vierteljahrhundert messen sich die württembergischen Senioren im Ländervergleich. Im Oktober 1978 war Baden erstmals Gastgeber in Achern, für Württemberg bestritt damals die Ostelsheimerin Petra Krehl ihr erstes Bahnrennen über 3 000 Meter.