Deutsche Crossmeisterschaften Regensburg: Ostelsheimer Seniorenteam gewinnt die Silbermedaille - Willi Gubitzer fügt sich nahtlos in die Meistermannschaft ein

 

Nur kurze Zeit konnte sich das Team M 50/55 des VfL  Ostelsheim am Titel eines deutscher Seniorencrossmeisters erfreuen. Durch die Umstellung auf den Frühjahrstermin wurden schon 3 Monate nach der letztjährigen Veranstaltung in Wetter/Ruhr im bayrischen Regensburg die Meisterschaften des Jahres 2001 ausgetragen. Glich die Strecke im letzten Herbst doch zu sehr einem gewöhnlichen Waldlauf, hatten die Organisatoren in der alten Domstadt einen richtigen Crossparcours zu bieten. Auf dem Universitätsgelände war ein etwa 1300 Meter langer Rundkurs mit unterschiedlichen Schwierigkeiten ausgesteckt, der von den Zuschauer sehr gut einzusehen war.  Gestartet wurde im Sand, dann folgte ein morastiges Wiesengelände, in dem die Läufer sich durch knöcheltiefen Schlamm wühlen mussten. Ein leicht ansteigendes Wegstück mit steinigem Belag sorgte für Probleme bei der Auswahl der Länge der Spikes. Nach einer Abwärtspassage ging es ein kurzes Stück flott über gefrorenen Boden, dann einen steilen Hügel hinunter, dessen schmierseifenartige Beschaffenheit der Grund für viele Stürze war. Schwierig auch die folgende Rechtskurve, vor allem bei Überrundungen wurden die Läufer gefährlich weit nach außen getragen. Über eine weitere Schleife im Wiesengelände führte die Strecke in die nächste Runde. So war der Rennverlauf auch von den Athleten gut zu überblicken. In der fünften Runde bog man nach links ab und lief durch den Sand zum Ziel auf einem steilen Hügel. Die Senioren hatten laut Ausschreibung 6,7 Kilometer zurückzulegen.

Am Vortag war im Feld der vielen Teilnehmer auch Olympiasieger Schuhmann als 5. der Männer-Mittelstrecke unterwegs gewesen. Die Aktiven liefen allerdings die Runde entgegengesetzt und hatten noch einen schwierigen Part durch Sand und einen Hügel aufwärts zu meistern.

Die Ostelsheimer rechneten sich auch nach dem Weggang von Edmund Schlenker einen Platz unter den ersten drei Mannschaften aus. Nachdem Mitfavorit Dillenburg nicht am angereist war, stiegen sogar die Chancen  auf eine Titelverteidigung. Günter Schrön befand sich bald nach dem Start im Verfolgerfeld, er lief wenige Meter hinter dem Führenden der M 55, Heinz-Dieter Cordes aus Lüneburg. In der letzten Runde zeigte sich, dass es schwierig ist auf so anspruchsvollem Gelände fünfzig- und achtzigjährige Athleten gemeinsam starten zu lassen. Dem Lüneburger gelang eine Überrundung gerade noch rechtzeitig, während der Ostelsheimer außen herum durch tieferen Schlamm gehen musste. Schrön ließ abreißen, resignierte ein wenig und konzentrierte sich nicht nach hinten. Zweihundert Meter vor dem Ziel brauste dann auch noch der Greizer Ingo Heisch an ihm vorbei und verwies Günter Schrön auf Rang drei. Mit 12 beziehungsweise 7 Sekunden Rückstand war der Titel für Günter Schrön zwar zum Greifen nah, dennoch überwiegt die Freude nach einem guten Lauf mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Schon 18 Sekunden später überquerte als nächster Günter Krehl die Ziellinie. Der Routinier hatte drei verschieden lange Spikes aufgeschraubt und konnte sich im Laufe des Rennens noch um einige Plätze nach vorn arbeiten. Mit Platz 13 in der M 50 war er ebenfalls nicht unzufrieden zumal er in jeder Runde Teamkamerad Willi Gubitzers geringen Rückstand registrieren konnte. So war im Ziel sofort klar, die Mannschaft war vorne wieder "ganz dick dabei". Gubitzer hatte sich gründlich auf Regensburg vorbereitet, ging zum erstenmal in der jungen Saison voll an seine Grenzen und lag mit Rang 21 im Vorderfeld der M 50. Trotzdem mussten die Ostelsheimer den Titel abgeben; als Schrön ins Ziel kam, standen schon drei Läufer im blauen Dress des TUS Köln im Zielraum. Mit einem neuen Mann verstärkt, gewannen die Rheinländer erstmals den Titel mit 24 Punkten. Die überglücklichen Ostelsheimer folgten mit 58 Punkten im Jahr eins nach Schlenker. Noch größer war der Abstand zum drittplatzierten Triathlon Hub, der 94 Punkte aufwies.

Am Samstag hatte sich Michael Hoffmann (LT Altburg) im Hauptlauf der Männer über ausgeschriebene 10 Kilometer auf die Strecke begeben. Mit Rang 85 konnte er nicht ganz seine Platzierung von Wetter (60.) erreichen. Teamkamerad Florian Dunst wagte nach seinen tollen Crosserfolgen in der Pfalz erstmals einen Start bei deutschen Meisterschaften. Dass es hier recht kernig zur Sache geht, konnte Florian sehen, doch solche Vergleiche mit der Elite sind nötig um weiter zu reifen. Der 29. Platz im Rennen der männlichen Jugend A über ungefähr 6,7 Kilometer sollte dem jungen Athleten Auftrieb geben, immerhin zählt er zu den wenigen Nachwuchshoffnungen im Kreis Calw.

Die gute Organisation in Regensburg hatte an alles gedacht. Eine fachkundige Ansage, heiße Duschen und Schuhwaschstellen in Form von Druckstrahlern, korrekte und schnell vorliegende Ergebnisse, eine würdige, zügige Siegerehrung, Internetpräsens und vieles mehr sorgte dafür, dass Regensburg den Athleten in guter Erinnerung bleibt.