Meine erste Triathlon-Langdistanz - Eine Garantie gibt´s nie!

- Vorbereitung, Wettkampfimpressionen, Erinnerungen, Tipps für Gleichgesinnte -

 

 

Weihnachten 2004: Wann, wenn nicht jetzt! Wo, wenn nicht in Roth – sage ich mir und klicke das „OK“ der Online-Anmeldung. Getauscht habe ich 210,- € gegen ein halbes Jahr Vorfreude und Trainingsmotivation. Noch ahne ich nur, was da auf mich zukommt, aber die 500 jährlichen Trainingsstunden der vergangenen Jahre sollten als Grundlage ausreichen. Bei der Anmeldung werde ich gefragt: „Wie schnell wirst du sein?“ Ich dagegen frage mich: „Wirst du ankommen?“ Doch ohne „Selbstauskunft“ keine Anmeldung und so drücke ich die Ziffern 1 und 2 vor das Wort Stunden im Feld der erwarteten Wettkampfdauer.

Leise rieselt der Schnee, oder Winterzauber 2005:  Wann hat es dies zuletzt gegeben. Schwarzwald und Schwäbische Alb sind über Wochen von einer durchgehenden Schneedecke überzogen. Die Trainingsbedingungen sind geradezu ideal – für Snowboarder, Schlittenhunde und Schneemannbauer. Zum Glück gibt es als Zwischenziel Ende März den Engadin Skimarathon. Also bleibt das Rennrad im Keller und die Ski kommen zum Einsatz, 241 Trainingskilometer in einer Woche Winterurlaub. Das ist neuer persönlicher Rekord. Top Ski und gute Form reichen für Platz 1262 beim Skimarathon und sichern einen Elitestartplatz für 2006. Die Richtung stimmt also.

2005 - ein Jahr ohne Frühling: Die Einträge im Trainingsprotokoll zeigen bis Mitte April genau Null Trainingskilometer auf dem Rennrad. Aber genau vor dieser Disziplin habe ich den meisten Respekt. Ich rechne im Wettkampf mit etwa sechs Stunden für dieses längste Teilstück. Also wird die Fahrt ins Geschäft ab sofort mit dem Rennrad statt auf dem MTB absolviert und natürlich mit diversen Umwegen verlängert. Verdammt – irgendwie fühle ich mich nach dem langen Winter auf meinem Renner unwohl. Ich kann mir kaum vorstellen, die gesamte Strecke entspannt und doch möglichst in „Aeroposition“ zu fahren. Eine neue Sattelstütze bringt auch kaum Schwung in die Sache und so steht mein Entschluss bald fest: Wenn möglich muss eine neue Rennmaschine her. Die Suche und das Geldzählen beginnen.

Es zwickt und zieht: Das Training der Disziplinen eins und drei, also Schwimmen und Laufen ist ja zum Glück recht wetterunabhängig und so liege ich hier im Plan. Jetzt nur nicht nachlassen sage ich mir und hoffe das Pensum über Ostern noch etwas hochfahren zu können. Schließlich habe ich schon auf das Trainingslager im Süden verzichtet. Das Schwimmprogramm der Feiertage zeigte am Ende 10 Km. Dreiviertel davon werden ganz untypisch im Rückenschwimmen absolviert, um die Schultern zu entlasten. Diese zwicken seit den letzten Skikilometern doch bedrohlich und wollen keinen rechten Zug im Wasser aufnehmen. Die entgegengesetzte Dehnung bewirkt schnell Besserung. Leider finde ich für die Fersen kein so gutes „Gegengift“. Dehnung, neue Schuhe, Kühlung, Hitze und Salben halten die Beschwerden aber in Grenzen und sorgen für kontinuierliche Trainingskilometer. Kleiner Trost: Mehr Training oder Testwettkämpfe machen die Sache nicht schlimmer.

 

 

Das kleine Schwarze: Ich bin sofort verliebt. Klein, gut gebaut, leicht und unheimlich sympathisch. So kommt sie, ähm Verzeihung es daher. Wir treffen uns das erste Mal im Bikeladen und dürfen auch gleich ein paar Kilometer zusammen trainieren. Wir verstehen uns sofort. Und dann noch meine Lieblingsfarbe: Schwarz. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Jetzt noch ein paar „günstige“ Carbonschmuckteile (Pedale, Aerolenker) rangeschraubt und schon liege ich tief Richtung Straße gebeugt auf dem Lenker meiner neuen Rennmaschine. Bis ins Ziel von Roth werden wir uns immer aufeinander verlassen können. Nie ist die Luft raus (aus den Reifen), nie lässt die Spannung (der Kette) nach, nie wird mich die Nähe (zum Sattel) erdrücken.

 

Monotonie: Spätestens jetzt wird es ernst. Zum Glück werden die Tage deutlich länger, so dass die Radeinheiten am Abend jetzt auch 2 bis 3 Stundentouren hergeben. Daheim warten voller Ungeduld die Laufschuhe, um im Dämmerlicht noch ausgehen zu dürfen. Ist auch dies geschafft, vertilge ich Unmengen an Spagetti, Brötchen, Gemüse und Obst. Ganz unter uns, das ein oder andere Stück Schokolade ist natürlich auch dabei gewesen. Aber bitte nicht weitersagen... Und so vergeht Trainingstag um Trainingstag. Der Umbau unseres Waiblinger Freibades geht zwar schnell voran, aber mit der Einweihung ist sicher nicht vor Sommer zu rechnen. Besser ist ohnehin Freiwassertraining in einem trüben Tümpel, um für das Schwimmen im Main-Donau-Kanal gerüstet zu sein. Nichts ist da besser geeignet als das 105 Meter lange „Becken“ mit Naturwasser in ... Oh, jetzt hätte ich fast mein Geheimtraining verraten. Die Bademeister kennen mich dort inzwischen ohnehin schon, wenn ich mit meiner Klamottenkiste ankomme und die Badezeit bis zur letzten Minute ausnutze. Vorteil: Eines Mittwochs bei schlechtem Wetter durfte ich selbst bei offiziell geschlossenem Bad trainieren. Insgesamt drei mal habe ich mich hier am Feierabend auch über die kompletten 3,8 Km gequält. Jede Bahn vorbei an der großen Freibaduhr, die immer Zeiten zwischen 1:15 und 1:20 anzeigte. Naja, 10 Minuten hin oder her sind bei dem was danach kommt eigentlich auch egal. Hauptsache ich komme fit aus dem Wasser.

 

Die Materialschlacht geht weiter: Soll mich mein uralt „Speedo“ wirklich auch noch über den Ironman bringen? Irgendwo muss doch ein besserer Neoprenschwimmanzug aufzutreiben sein. Am Ende greife ich zum Topmodell von Orca, dem schönen P-Flex. Zwar ist es ein gebrauchtes Teil, aber dafür von unserer Kaderathletin Ricarda eingeschwommen. Ungewohnt eng, dafür verdammt flexibel und schnell geht es nun im Wasser voran. Nach neuen Radschuhen und neuem Helm ist jetzt auch materialseitig so ziemlich alles beisammen. Also wieder eine Ausrede weniger, wenn es nicht klappt wie erhofft.

 

Startnummer 1556, Henryk Richter, GER, VfL Waiblingen: So ist es in der offiziellen Meldeliste nachzulesen. Noch sind Startzeiten und Startgruppen nicht veröffentlicht. Aber viele andere Wettkampfdetails werden Schritt für Schritt bekannt. Die Radstrecke habe ich gemeinsam mit Tanja bereits live besichtigt. Mit einem Zufallsbegleiter sind wir zu Dritt die Radrunde einmal abgefahren. Erster Eindruck: Rollt ganz gut und erscheint machbar. Vorausgesetzt die Gegenwindwindmaschine bleibt, wie bei unserer Trainingsfahrt aus. Zum Glück kündigt sich der „Solarer Berg“ durch ein Ortsschild an. Sonst wären wir wohl einfach drübergerollt, wie über die unzähligen Hügel zuvor. Auch die magische 200 Km Schallmauer habe ich im Training durchbrochen. Tanja war bei dieser Tour wie so oft in den vergangenen Wochen meine ortskundige Begleiterin auf der Suche nach flachen Trainingsstrecken im Nordschwarzwald.

Ich bin gesund und „fertig“: Etwa so könnte ich mein Gefühl die letzten Tage vor dem Start treffend beschreiben. Sämtliche Vorbereitungen sind rechtzeitig zum Abschluss gebracht. Das Gummiband der Schwimmbrille ist genauestens kontrolliert, das Pflaster für die Brustwarzen getestet und zurechtgeschnitten, alle denkbaren Energieriegel im Training ausprobiert u.s.w. Die Vorbereitung der letzten Wochen verlief insgesamt sehr vielversprechend. Selbst meinen Rennplan habe ich noch mal optimistisch nach unten angepasst. 11 Stunden Gesamtzeit halte ich jetzt für realistisch. Gedanklich teile ich mir die Strecke ein: 1:15 h für das Schwimmen,  6 h für die Radstrecke und 3:30 h für den Marathon. Die restlichen 15 Minuten plane ich als Wechselzeit und für sonstige Eventualitäten ein. 6 h Radzeit , dies heißt aber auch 180 km im Schnitt mit 30 km/h zurückzulegen. Hier sehe ich die größte Herausforderung. Andererseits bin ich natürlich auch gespannt, wie ich nach einer solchen Vorbelastung ins Laufen – meine erfolgreichste, wenn auch nicht beliebteste Disziplin - hineinkomme. Die Schwimmstrecke ist dagegen in meiner Leistungsklasse kaum ergebnisrelevant. Selbst wenn es ganz schlecht läuft und ich 10 Minuten länger brauche – dies ist für das Gesamtergebnis kaum, eher unwichtig. Das letzte Schwimmtraining ist vorbei, das Rad ein letztes Mal zügig durchs Remstal bewegt und die letzten Laufkilometer sind absolviert. Jetzt nur nicht irgendwo noch eine Krankheit einfangen. Überall sehe ich förmlich die Erkältungsgefahren lauern, im klimatisierten ICE, im Büro oder auf Filialbesuchen. Aber da tut sich nichts, ich bin gesund und fertig vorbereitet. Das zufriedene Gefühl, alles Notwendige und Mögliche getan zu haben, stellt sich ein. Ich kenne dieses besondere Prickeln, eine Mischung aus Erwartung und Ruhe, vom Vorabend wichtiger Prüfungen.

 

Keine Tricks: Ohne Personalausweis und Startpass geht selbst für die Agegrouper bei der Abholung der Startunterlagen nichts. Sollte es tatsächlich Betrüger geben? Ausgerechnet hier, wo es doch nicht mehr um Qualifikationsplätze für Hawaii sondern nur um die eigene Leistung und eine 5 mm hohe Zeile in der offiziellen Ergebnisliste geht? Egal, die vielen unterschiedlichen Sprachen in der Wartereihe der Anmeldung verdrängen rasch alle Zweifel. Spanier, Italiener und natürlich sehr viele Franzosen warten mit mir gemeinsam auf den Erhalt zahlreicher Startunterlagen. Das fest vernietete Armbändchen gewährt mir ab sofort Zutritt zu allen wichtigen Einrichtungen. Zwar sehe ich aus wie ein „All-inclusive-Urlauber“, dennoch trage ich dieses gelbe Stück Plastik voller Stolz die nächsten Tage.

 

Fragen über Fragen, Beutel über Beutel: Die Laufsachen in den roten Beutel und diesen am Vortag zum LKW, die Radsachen in die blaue Tüte und erst morgen früh in der Wechselzone ablegen. Aber wohin mit den Schwimmsachen und den Radschuhen? Wann komme ich dazu die Trinkflaschen am Rad zu deponieren? Mehrseitige Programmhefte helfen hier weiter. Ich glaube ja, die Veranstalter machen dies alles nur, um die aufgeregten Athleten am Vortag ein bisschen zu beschäftigen. Durch das Studium der Startunterlagen und das Eintüten allerlei notwendiger und unnötiger Wettkampfartikel vergeht die Zeit am Nachmittag tatsächlich schnell. Nein, ich zwinge mich, den Luftdruck der Reifen nicht zum fünften Mal zu kontrollieren. Ja, die Radbrille liegt auch 30 Sekunden nach der letzten Kontrolle noch im Radhelm. Beruhigend auch, der Transponder für die Zeitnahme funktioniert. Beim Betreten der Wechselzone hat dieser sofort meinen „Henryk“ an einen netten Helfer „gefunkt“, der mich dann namentlich begrüßte. Ein letzter Blick von der Brücke auf die Wechselzone und den morgigen Schwimmstart und ab geht es ca. 20 Minuten mit dem Auto in Richtung Hotel.

 

Sie haben reserviert? Ups, da ist kein Zimmer auf den Namen Richter vorbereitet – erfahren wir. Was zunächst den Blutdruck akut steigen lässt, erweist sich kurze Zeit später als unbedeutendes Problemchen, da im Hotel noch einige Zimmer unbelegt sind. Sozusagen als Cooldown begleite ich Tanja auf ihrem abendlichen Lauf mit dem MTB. Dieses haben wir zwar eigentlich als Mobilitätshilfe für den Wettkampftag dabei, es erweist uns aber schon heute gute Dienste. Eine nette Pizzeria ist auch schnell gefunden und obwohl ich doch viel viel lieber Pizza hätte, zwinge ich mich ein letztes mal zu einer Riesenportion Spagetti. Als wir heimkommen sehen wir noch eine ganze Reihe weiterer Athleten beim Bezug ihrer Hotelzimmer. Sie alle sind sehr leicht zu erkennen ... Richtig, das gelbe Gummiband am Handgelenk. Ein letztes Mal heißt es Konzentration beim Bereitlegen der Sachen für den morgigen Wettkampftag.

 

Sonntag, 7. Juli 2005, 3:30 Uhr. Eigentlich hätte ich mir das Stellen des Weckers auf diese Uhrzeit sparen können. Seit 2:30 Uhr liege ich in einer Art Dämmerzustand wach. In den Zimmern rings um uns herum höre ich seit dieser Zeit Toilettenspülungen, Türen und Fenster. Unglaublich: Seit 3:00 Uhr verlassen die ersten Starter das Hotel. Was machen die nur bis zum Start um halb Sieben – frage ich mich? Jedenfalls lassen wir uns, soweit dies geht, nicht allzu sehr von der aufkommenden Unruhe anstecken und so räumen wir wohl als letzte Starter unseren Frühstückstisch. Die Uhren zeigen etwa 4:00 Uhr – früh genug für einen langen Sonntag. Die Anfahrt und Parkplatzsuche ist völlig unproblematisch. Auch die Landwirte haben sich sehr viel Mühe gegeben. Alle Wiesen rund um den Startbereich sind ordentlich gemäht. Auf diesen werden wir von den dazugehörenden Bauernsöhnen zum Parken eingewiesen. Zur Beseitigung der Spuren darf jeder Parker 2,- € abgeben. Ist eigentlich o.k., denn dafür sind es zu Fuß nur 10 Minuten zum Startgelände.

 

Warm up: Alle Teilnehmer, Betreuer und Zuschauer, die sich gestern über den Tag verteilt im Startgelände aufhielten sind heute morgen gleichzeitig hier. Natürlich sind die begehrten Plätze auf der Kanalbrücke schon längst besetzt. Postgelb und Quelleblau kämpfen um die Vorherrschaft. Die Marketingstrategen haben alles Machbare aufgeboten, um Aufmerksamkeit zu erregen: Kleine Luftballons, große Heißluftballons, Klappern, Ratschen und Winkelemente in den jeweiligen Firmenfarben. Aber eine Farbe überragt auch dieses Spektakel. Es ist das Grauschwarz der Schwimmanzüge der Triathleten. Da es im Morgengrauen recht frisch ist, hat sich so mancher schon frühzeitig für dieses wärmende Kleidungsstück entschlossen. Natürlich nicht, ohne vorher nochmals so ganz ganz wichtige Dinge wie die Kettenspannung, den Tachostand oder den Sitz des Lenkerbandes zu kontrollieren. Alle sind eine große Gemeinschaft. Man hilft sich gegenseitig beim Schließen des Neoprenanzuges oder stimmt nochmals die Startzeiten ab. Fast hätte ich vor lauter Vorbereitung den Elitestart um 6:30 Uhr verpasst. Schlag auf Schlag geht es dann weiter. Innerhalb von 2 Stunden gehen ca. 2800 Starter ins Wasser. Mein Wettkampf beginnt absolut pünktlich um 7:10 Uhr in Gruppe 5. Da die eigentliche Startlinie ca. 100 m Kanal aufwärts ist, bleiben einige Meter zum Einschwimmen.

 

Der Startschuss fällt: Alle blauen Badekappen unserer Gruppe kraulen wild um sich schlagend los. Von sonntäglicher Gelassenheit einer Langdistanz weit und breit keine Spur. Man möchte meinen, der Wettkampf endet am ersten Wendepunkt. Einige rote Badekappen erkenne ich jetzt auch in unserer Gruppe. Müssen wohl ihren Start verpasst haben. Schade, schon jetzt leichtfertig 5 Minuten verschenkt. Nach einigen hundert Metern kehrt so etwas wie Ruhe im Feld ein und wir schwimmen genau in Richtung der gerade aufgehenden Sonne. Leider scheint dies die Hälfte der Teilnehmer so zu verwirren, dass harmlose Nebenmänner plötzlich wie geblendet beginnen im Kanal zu kreuzen, statt gerade Richtung Brücke und damit dem ersten Wendepunkt entgegen zu schwimmen. Kurz vor diesem krault die Spitze unserer Startgruppe auch schon locker in die vor uns gestarteten Rotkäppchen. An der Farbe der Badekappen sind die Teilnehmer ja leicht der Startzeit zuzuordnen. Auch auf dem Rückweg wird es nicht wirklich einsam. Spätestens als ich auch grüne Köpfe neben mir sehe, erscheint mir meine sonst eher mäßige Schwimmleistung im Feld der Ironmänner ganz passabel. An eine Glanzzeit denke ich natürlich in Anbetracht des sehr unrhythmischen ersten Wettkampfabschnittes nicht. 1:04:28 zeigt meine Uhr nach dem Verlassen des Wassers. Klasse gemacht - unglaublich! Dies sind über 5 Minuten schneller als die im Idealfalle erhoffte Marke. Nochmals unglaublich - kurz vor dem Wasserausstieg habe ich in der Zuschauermenge sogar Tanja entdeckt und sie auch mich. Die nächsten Treffen sind dann für die Radstrecke geplant, aber vielleicht klappt es ja auch nochmals am Ende der ersten Wechselzone, denn die Wege für die Zuschauer sind im Startbereich erfreulich kurz. Wieder an Land, greife ich zielsicher (die Schritte waren vorher abgezählt) meinen Radbeutel und verschwinde im Bier..., ähm Verzeihung im Wechselzelt. Innen gibt es tatsächlich lange Bankreihen die zur Vorbereitung für die Radstrecke einladen. Achtung, jetzt alles Wichtige am Mann führen und die Schwimmsachen komplett im Beutel verstaut abgeben. Auf geht´s Richtung Rad. Auch hier habe ich mir gestern genau eingeprägt, an welchem Lautsprecher ich links abbiegen muss, um an meinem Radplatz anzukommen. Zum Glück wurde vom Veranstalter auch nicht mehr umgebaut. Alles ist bereit, Schuhe an, Helm und Brille auf und los. Fast hätte ich vergessen den Tacho anzuschalten. Aber kein Problem, denn wie immer muss in der Wechselzone noch geschoben werden.

 

Wie an der Schnur gezogen, so reihen sich die Athleten auf den ersten Metern durch das dichte Zuschauerspalier. Jetzt heißt es möglichst schnell Fahrt aufnehmen und einen guten Rhythmus zu finden. Noch sind die Tempounterschiede riesig. Überholen und selbst überholt zu werden halten sich etwas die Waage. Meine Renntaktik läuft auf zwei etwa gleichschnelle Radrunden hinaus. Auf den langen Geraden gilt es möglichst gleichmäßig in Aeroposition zu fahren. Steigungen sollen hingegen im Wiegetritt genommen werden, um Abwechslung in die ansonsten eintönige Muskelbelastung zu bringen. Ganz nebenbei fördert diese Taktik natürlich auch die Durchblutung der Sitzmuskeln. Schon nach ca. 20 km bin ich gezwungen an einer langsamen Stelle meinen ersten aber auch einzigen „Boxenstopp“ einzulegen. Die Stelle scheint gut gewählt, denn kurz nach mir halten gleich mehrere Konkurrenten an und stellen ihr Rad für wenige Sekunden ab.

 

Windspiele: Ungeachtet regelmäßiger Kontrollen durch Kampfrichter jagen doch immer wieder ganze Fahrerpulks an mir vorbei. Ich wiederstehe der Versuchung mich einfach hinten reinzuhängen und dann locker mitzurollen. Es ist mein Wettkampf, meine Einzelleistung und im Ziel möchte ich auch auf meine eigene Endzeit blicken, auch wenn diese dann vielleicht doch 10 Minuten langsamer ist. Ein paar Kilometer weiter haben dann auch endlich die Kampfrichter zugeschlagen und zumindest einige „Dauerlutscher“ gestoppt. Platz um Abstand zu halten war auf der vollständig gesperrten Strecke ja genug. Eigentlich läuft bis jetzt alles nach Plan. In regelmäßigen Abständen werfe ich ein Stück Powerbar ein. An den Verpflegungspunkten tausche ich je eine Trinkflasche und esse ein Stück Banane. Irgendwie unspektakulär weil dutzendfach trainiert. Natürlich kann ich es nicht lassen viel zu oft auf den Schnitt am Tacho zu schielen. Im Training hatte ich diesen Teil des Displays sogar abgeklebt um mich nicht ständig unter Druck zu setzten. Knapp unter 30 km/h für das erste Viertel der Strecke. Etwas enttäuschend, aber auf dem Rückweg geht es eher bergab und wie sich herausstellt haben wir hier auch endlich einmal Rückenwind. Dies zahlt sich bald aus.

 

Sternfahrt der Betreuerin: Da die Radstrecke letztendlich eine Runde ist, bietet sich für Ortskundige natürlich die Möglichkeit vom Inneren des Kreises an unterschiedliche Streckenpunkte zu gelangen. Mit MTB und einer Geländekarte überrascht mich Tanja immer wieder an neuen Streckenpunkten. Das heißt aber auch locker rollen ist nicht drin, hinter der nächsten Biegung könnte ich ja auffliegen. Unerwartet oft werde ich so „beaufsichtigt“.

 

Ich höre nichts: Keinen Atem, keinen Herzschlag, kein Rasten der Schaltung. Mit viel Schwung geht es in die Steigung am Ortsende von Solar. Überholen – trotz guter Beine aussichtslos, da wir uns in Einerreihe den Weg durch die Zuschauer bahnen müssen. Nein, dürfen ist besser, denn die Motivation ist natürlich sensationell. Nie werde ich das völlig ungewohnte Gefühl vergessen, wenn die Musik, die Anfeuerungsrufe und der Applaus den eigenen Atem übertönen. Das gewohnte saubere Klack beim Herunterschalten – ich höre es nicht mehr. Erst als es wieder flach wird, ist der Spuk vorbei. Wie viele werden jetzt wohl ähnlich ergriffen an die gerade zurückgelegten Meter denken. Eine gute Motivation für die nächsten Kilometer.

 

Ring frei zur zweiten Runde: Wieder geht es am Startgelände vorbei. Auch in der zweiten Runde ist in vielen Ortschaften echte Volksfeststimmung. Sonnenschirme und Bierbänke sind inzwischen rechts und links der Strecke aufgebaut. Wie gerne würde ich jetzt meine vierte Radflasche gegen ein kühles Bier am Straßenrand hergeben. Leider oder auch zum Glück möchte kein Zuschauer mit mir tauschen. Auch Energieriegel werden nicht als Zahlungsmittel am Bratwurststand akzeptiert, wie schade. Im Laufe der zweiten Runde gleichen sich nun die Tempounterschiede der Starter deutlich aus. Eigentlich ist man oft von bekannten Gesichtern umgeben. Nur gelegentlich zischt es links neben mir vorbei. Es sind die Staffelstarter! Seit 8:30 Uhr zu dritt und damit natürlich viel schneller wie wir unterwegs. Ist ja auch kein Wunder denke ich bei mir, schließlich wartet nach 180 Radkilometern ein frischer Mann oder vielleicht auch eine frische Marathonfrau. Nach ca. 4 Stunden stellen sich nun doch so langsam erste Ermüdungserscheinungen ein. Es zwickt im Rücken, es drückt der Hintern, aber das Tempo stimmt. Eigentlich ist es genau 10 % schneller als geplant, aber mal sehen wie lange der Ritt gut geht. Insgesamt wurde im Feld wenig, eigentlich erstaunlich wenig miteinander gesprochen. Jetzt, da sich Überholvorgänge über Minuten erstrecken, wechseln wir aber doch öfters ein paar Worte und Blicke. Wir schauen mal in müde, mal in schmerzende aber vor allem in immer weniger lockere Gesichter. Selten habe ich mich so auf einen Lauf gefreut, wie in diesen Momenten, auch wenn 42 lange Kilometer bevorstehen. Endlich mein „kleines Schwarzes“ abstellen und in eine andere Bewegung wechseln - ein Traum! Ein letztes Mal geht es am Startgelände von heute morgen vorbei. Noch immer herrscht hier reges Treiben. Zuschauer und Betreuer säumen die Straße, Presse und Begleitfahrzeuge kreuzen sie. Eines von ihnen hält vor uns auf dem Mittelstreifen. Leider völlig unerwartet. Der Athlet vor mir fährt sicher mit 30 Sachen ungebremst ins Heck. Natürlich entsteht sofort helle Aufregung. Zum Glück scheint dem Verunglückten nichts ernstes passiert zu sein, aber am Rad ist sicher einiges kaputt nach diesem Aufprall und noch sind es 10 km bis zur 2. Wechselzone in Roth.

 

178, 179, 180: Endlich hat mein Radcomputer auf diese magischen drei Ziffern umgeschaltet. Er rechnet sehr genau! Im Ausrollen hin zum zweiten Wechsel noch ein kurzer Durchlauf der gespeicherten Zeit. Was sich andeutete wird nun tatsächlich war. Knapp unter 5:30 h steige ich vom Rad und der erhoffte Schnitt wurde um 3 km/h übertroffen. Natürlich bin ich stolz, natürlich bin ich auch in Sorge vielleicht doch zu schnell zu sein. Freundliche Helferinnen nehmen mir jetzt mein Rad ab und nur wenige Sekunden später erhalte ich meinen Laufbeutel – welch ein Service. Umziehen muss ich mich natürlich selbst. Auch hier steht uns wieder ein großes Festzelt zur Verfügung. Ich hatte mich im Vorfeld für einen Komplettwechsel entschieden. Socken, Hose und Trikot sollten frisch für den Lauf sein. Auf die wenigen Sekunden oder Minuten kommt es mir nicht an. Sonnenbrille und Mütze auf, Startnummer nach vorn und raus zu den wartenden Zuschauern.

 

Marathonman: Natürlich ist keinem nach lossprinten zu Mute. Dennoch, die Tempounterschiede sind wie beim Radstart gewaltig, die Begleiter der letzten Stunden bald aus dem Gesichtsfeld verschwunden. Jetzt kämpft jeder mit sich und seinem eigenen Tempo. Wie immer brauche ich etwas Zeit um meinen Laufrhythmus zu finden. Dass dies jedoch erst zwischen Kilometer 4 und 5 passiert, ist doch eine kleine Überraschung. Ein Trost, wenigstens bin ich jetzt schon am Kanal unterwegs. Im Läuferfeld herrscht nun ständig Bewegung. Ich überhole viel, werde selbst wohl nur von Staffelläufern „überspurtet“. Ich versuche dem einen oder anderen von ihnen zu folgen, gebe aber bald auf. Zu groß erscheint mir der Aufwand und das Risiko wenn ich schon hier versuche mit „Gewalt“ dranzubleiben. Viele Athleten kommen mir vom ersten Wendepunkt entgegen. Unter ihnen erkenne ich auch Nicole Leder. Scheint noch ziemliche Power zu haben und lässt viel Eisenmänner einfach stehen. Zwischen Kilometer 5 und 15 läuft es dann auch bei mir recht gut ohne dass ich natürlich von einem lockeren Lauf mit hohem Tempo sprechen möchte. Vielleicht waren hier meine Erwartungen an die Erfolgsdisziplin doch etwas hochgesteckt. Irgendwie baut mein Körper eine Komfortgrenze auf, die eine gleichmäßige „Reisegeschwindigkeit“ ermöglicht. Mehr will ich hier einfach nicht abfordern.

 

Zwischenziele: Mit dieser Strategie wurde schon so manche Großtat vollbracht. Bis jetzt ziehe ich mich gedanklich wie folgt über die Strecke.

·         am Km 10: Jetzt werden die Kilometerangaben zweistellig

·         Km 10 –21: Es geht in Richtung Halbmarathon

·         Km 20 – 30: Die Verpflegungsstellen motivieren

·         Km 30 – 31: Wird irgendwie überstanden

Erst jetzt greife ich zur Cola. Zwar war die Versuchung schon an vielen Verpflegungsstellen zuvor groß, doch wollte ich nicht zu früh zum Zuckerwasser greifen. Noch klappte die langsame Fettverbrennung ganz ordentlich und warum ein unnötiges Risiko eingehen. Eine Gradwanderung ist es ohnehin bei diesen Temperaturen. Seit Mittag sind es in der Sonne sicher 30 ´C. Iso, Banane, Riegel, Melone (lecker) und Cola mischen sich im Magen zu einer interessanten Masse. Wohl dem der hier einigermaßen stabil ist und die angebotene und bei diesen Temperaturen auch notwendige Energie und Flüssigkeit umsetzten kann. Auch Tanja kann den Lauf als Zuschauerin gut mitverfolgen. Das MTB erlaubt es ihr, sich weit auf die Strecke hinauszuwagen und Fotos zu schießen. Am Ende des Tages hat auch Sie fast 70 Km zurückgelegt. Meine Sonnenschutzmütze werfe ich ihr zu, wir wechseln ein paar kurze Worte im Vorübergehen.

 

Der Countdown läuft: Jetzt sind es nur noch 10 Km zurück Richtung Ziel – eine überschaubare Distanz.  Das Restprogramm ist also nur noch einstellig. 9, 8, 7, 6, 5 ... Wie wollte ich diese Schlusskilometer eigentlich genießen. Nun ja, Illusionen eines Erststarters. In Wirklichkeit kämpfe ich gegen ein Absinken der Geschwindigkeit. Zwar funktionieren Körper und Geist noch recht passabel, aber Genuss ist dann doch etwas anderes. Natürlich könnte ich einfach einen Gang rausnehmen, doch wer weiß, vielleicht fehlen am Ende genau diese Minuten zur erhofften Finisherzeit. Bis jetzt habe ich während des Laufes jedenfalls nicht ein einziges Mal auf die Uhr gesehen. Bis ins Ziel werde ich dieser Versuchung wiederstehen. Was bringt es auch? Schneller geht nicht und langsamer will ich nicht. Also heißt es an der Schmerzgrenze und nicht darüber zu bleiben und sicher ins Ziel gelangen. „40 Km“ zeigen jetzt die Streckenschilder. Ob ich seit drei oder vielleicht auch vier Stunden laufe? Ehrlich, ich kann es nicht einschätzen. Zu viele Eindrücke prägten die vergangenen Stunden, zu ungewohnt und lang die Belastung, zu schwer einzuschätzen meine Laufleistung im Feld der Ironmänner um mich herum. Und wie gesagt, was wäre anders, wenn ich es auf Sekunde und Minute genau wüsste.

 

Ja, ich schaffe es! Endlich die letzten Kilometer hinauf Richtung Triathlonpark. Ging es mir tatsächlich nur um das Ankommen. Wenn ich in diesen Momenten ehrlich zu mir bin – eigentlich nein! Natürlich, was hätte seit Dezember letzten Jahres bis heute nicht alles passieren können? Stürze, Verletzungen, Krankheit, Pannen, Wetterunbilden und und und. Die solide Vorbereitung und eine realistische Zielsetzung vereint mit etwas Glück zahlen sich jetzt aber aus. Am Ende kehrt sich alles um. Ob ich ankomme ist längst nicht mehr die Frage. Wie schnell ich bin, dies interessiert auf den letzten Metern. Es wird wieder flach, ich bin im Triathlonpark. Auf blauem Teppich dürfen wir, ja tatsächlich es ist doch ein kleiner Genuss, also wir dürfen noch eine kleine Runde vor den Zuschauerrängen absolvieren. Die letzte Kurve vor dem Ziel und nun gerade aus, durch das Portal. Vor 10 Stunden und 49 Minuten wurde das Rennen und damit auch die Stoppuhr hier im Zielkanal gestartet. Das persönliche Ziel 11 h ist knapp erreicht. Das offizielle Ziel 12 h, vor über sechs Monaten „ahnungslos“ mit der Anmeldung gesteckt, ohnehin. Jetzt noch die Sonnenbrille hoch und versuchen entspannt für das Zielfoto zu lächeln.

 

Kein Zutritt: Abgeschirmt von Zuschauern aber auch Angehörigen können die Athleten im Zielraum zu sich kommen. Wer will darf natürlich noch mal zurück zu den Tribünen um hier nach Freunden oder Familie Ausschau zu halten. Doch die meisten ziehen den Ort der Stille hinter dem Ziel dem hektischen Treiben draußen vor. Jetzt lieber nicht hinsetzen. Einfach noch ein bisschen gehen und langsam „herunterkommen“. Den Augenblick genießen, zu sich finden und ein wenig nachdenken. O.K., dass es zeitlich mit 11 h dann doch so knapp wurde, verwundert mich ein klein wenig. Bis zum Abstieg vom Rad lief doch alles besser als geplant. Beim Laufen fehlte eben doch jeder Anhaltspunkt und jedes Tempogefühl. Gern hätte ich jetzt eine selbst gestoppte Marathonzeit. Aber meine persönliche Stoppuhr endete bei 9:59:59 – wie dumm. Langsam schlendere ich Richtung Verpflegungs- und Umkleidezelt. Über die Absperrung hinweg sehe ich Tanja. Ein erster Gruß und eine logische Erkenntnis: Anzeigezeit ist gleich Startzeit der ersten Gruppe. Na klar, logisch! Also 40 Minuten abziehen und ich habe Sie, meine persönliche Zielzeit von 10:09:35. Platz 220.

 

Nie mehr Iso und Cola: Noch vor dem Umkleidezelt steuern die meisten Athleten den Stand von „Erdinger“ an. Kühles alkoholfreies Weißbier läuft durch ausgetrocknete Kehlen. Nicht dass ich wirklich Durst hätte, denn bis zum Schluss habe ich jede Verpflegungsstelle mitgenommen, aber der Geschmack – unglaublich. Endlich keine Cola, endlich kein Iso, endlich kein Wasser nur weil es gut für den Körper ist, endlich Genuss nur weil es schmeckt!

 

Salzgurken und Knorrbrühe sind weitere Leckerbissen zu denen es mich nun zieht. Zuvor habe ich mich noch umgezogen und bin sogar wieder von der Bank aufgekommen, die als erste Ruhestätte diente. Ungeduldig warten Angehörige am Zeltausgang auf ihre Finisher. Vielleicht fühlen sich deshalb viele Athleten im Zelt so wohl und verweilen hier ein wenig länger. Abseits von allem Trubel finde ich Tanja und bin froh über die stille Zufriedenheit auf beiden Seiten. Eher ruhig als aufgedreht machen wir uns auf den Weg aus dem Zielgelände. Nach einigen logistischen Überlegungen zwecks Rücktransport bleibe ich dankbar bei der Radwechselzone zurück. Tanja wird das Auto irgendwie hierher bringen.

 

Gemütlich sitzen und liegen viele erfolgreiche Finisher im Bereich der Wechselzone. Man plaudert und wartet auf Shuttelbus oder „Privattaxi“. Zeiten und Erlebnisse werden ausgetauscht. Man genießt die inzwischen tiefer stehende Sonne und streckt sich auf dem Rasen aus. Jeder hat es sich auf Handtüchern, Taschen oder den oft zitierten Wechselbeuteln bequem gemacht. Manch einer ist schon zum 10. Mal hier, hat Sturm und Regen, oder wie in diesem Jahr, eher Hitze und Staub erlebt. Gemeinsam mit Tanja packe ich alles ins Auto. Wir verabschieden uns von Roth und fahren zurück nach Westen, in die langsam untergehende Sonne, die uns seit dem heutigen Morgen treu begleitet hat. Ein Glückstag in diesem verregneten Sommer.

 

Lust bekommen auch einen solchen Tag zu erleben? Jetzt ja nicht nie sagen! Vor drei Jahren, als mäßig erfolgreicher Starter bei Kurztrias konnte ich mir nie vorstellen Wettkämpfe von dieser Länge zu absolvieren. Heute weiß ich, alle Streckenlängen können verdammt hart sein. Aber Langdistanz ist nicht härter, Langdistanz ist anders und beides hat seinen Reiz. Hier noch drei Erfahrungen zum Abschluss, die ich gern weitergebe.

·         Jeder muss seine Vorbereitung absolvieren! Umfänge oder Intensitäten anderer sind interessant aber oft unpassend für die eigene Vorbereitung und das eigene Wettkampfziel.

·         Es muss nicht zwangsläufig ein „Ironman“ sein! Auch andere Langdistanzveranstaltungen bieten tolles Wettkampfflair, oft mit weniger Erfolgsdruck unter den Athleten.

·         Im Training und im Wettkampf locker bleiben, dabei oft in sich hineinhören! Genau das Abfordern, was man bereit ist zu geben. Nicht mehr erzwingen, als Körper und Geist freiwillig hergeben. Es ist auch so eine Gradwanderung zwischen Erfolg und Misserfolg. Trotz bester Vorbereitung, Planung und Wettkampferfahrung, innerhalb von Minuten oder Sekunden können alle Ziele und Erwartungen platzen. Eine Garantie gibt es nie!

 

 

 

Henryk Richter, Oktober 2005